Die Auftriebserzeugung
Das Tragflügelprofil
 Die für den Flug notwendige Auftriebskraft wird also vom Tragflügel erzeugt. Dieser Tragflügel hat, betrachtet man den Querschnitt des Flügels, eine gewölbte, tropfenförmige Profilform. Die Eigenschaften eines Profils werden mit folgenden Parametern angegeben :
  • Profiltiefe                         gibt die Tiefe  der Tragfläche an einer bestimmten Stelle an
  • Profilmittellinie                eine gedachte Linie zwischen Profilnasenmitte u. der Endleiste des Profils
  • Profildicke                        Profilhöhe oder Profilstärke in % der Profiltiefe
  • Profildickenrücklage        gibt die Stelle der Profiltiefe in % für die größte Profiltiefe an
  • Profilwölbung                   Krümmung der Profilmittellinie in % der Profiltiefe
  • Profilwölbungsrücklage    gibt die Stelle der Profiltiefe in % für die größte Profilwölbung an
Die Profilparameter
Die Strömung am Flügel
An der Nase des Profil wird die Luftströmung nun gezwungen sich zu teilen. Dieser Punkt wird als Staupunkt bezeichnet. Auf Grund der unterschiedlichen Lauflängen des Profils kommt es an der Profiloberseite zu einer höheren Strömungsgeschwindigkeit als an der Profilunterseite. Gegenüber der freien Luftströmung tritt auf der Oberseite des Profils eine Art Strömungsverengung auf  und es ensteht an diesen Stellen höherer Geschwindigkeit Unterdruck (Gesetz von Bernulli). Ich möchte diesen Zustand als Druckdifferenz zwischen Ober- und Unterseite bezeichnen. Die Summe der beiden Kräfte liefert die Auftriebskraft.Die Druckverteilung
 Die Grenzschicht
 Die Grenzschicht ist eine mehr oder minder dünne Luftschicht zwischen der Profiloberfläche und der Luftströmung. Betrachten wir die Vorgänge in dieser Grenzschicht nun etwas näher. Nahe oder direkt auf der Flügeloberfläche befinden sich Luftteilchen, die entgegen der übrigen Luftströmung eine geringere Geschwindigkeit einnehmen oder sogar an der Oberfläche haften. Das kommt vor allem daher, daß die Oberfläche des umströmten Körpers, und ist sie noch so  glatt, eine gewisse Rauhigkeit aufweist und diese Luftteilchen durch Oberflächenreibung abgebremst bzw. ganz zum Stillstand kommen. Da auch Luft eine gewisse Zähigkeit aufweist werden die darüberliegenden Luftteilchen ebenfalls verlangsamt. Ab einem gewissen Abstand zur Flügeloberfläche wird dann die umgebende Strömungsgeschwindigkeit erreicht. Deshalb könnte man darauf schließen, daß je besser die Oberflächenbeschaffenheit desto dünner die Grenzschicht.
Die Grenzschicht
Solange sich die Luftteilchen in geordneten Bahnen bewegen spricht man von einer laminaren Grenzschicht. Bewegen sich diese Luftteilchen jedoch kreuz und quer oder sogar entgegen der Strömung, so spricht man von einer turbulenten Grenzschicht. Durch diese Quer- und Gegenbewegungen müssen diese Luftteilchen einen längeren Weg als die Hauptströmung zurücklegen und benötigen deshalb auch wesentlich mehr Energie. Der Profilwiderstand steigt.
Laminare und turbulente AblösungIm Beschleunigungsbereich der Luftteilchen ist die Grenzschicht noch laminar. Im Umschlagpunkt wird die Grenzschicht jedoch bis auf eine dünne Schicht turbulent. Im hintern Profilbereich nimmt dann die Strömungsgeschwindigkeit durch Druckanstieg meist wieder ab. An dieser Stelle, am Ablösungspunkt, stauen sich die Luftteilchen und werden nach oben abgedrängt. Hier kommt es zur Ablösung der Grenzschicht. Moderne Profile sind daher so ausgelegt, dass die Strömung über einen möglichst großen Profilbereich beschleunigt wird und möglichst lange laminar bleibt. Dies wird durch eine gleichmäßige und ausgefeilte Druckverteilung erreicht.
 Einen weiteren Anteil an der Auftriebserzeugung hat der
Der Anstellwinkel 
Als Anstellwinkel AW wird der Winkel zwischen der Profilmittellinie und der Strömungsrichtung der Luftteilchen bezeichnet. Durch Erhöhung des AW wird die Luftströmung an der Profiloberseite in eine gekrümmtere Bahn gezwungen und dadurch erhöht sich zunächst auch der Auftrieb. Der AW läßt sich so lange erhöhen bis jener AW ( ~15 -20 °) erreicht wird mit dem maximaler Auftrieb erzeugt werden kann. Jedoch durch die nunmehr größere turbulente Grenzschicht, Grenzschichtablösung und des größeren Stirnwiderstands der Tragfläche erhöht sich auch gleichzeitig der Widerstand. Im AW-Bereich des maximalen Auftriebs wird die geringste Sinkgeschwindigkeit jedoch der geringste Vortrieb (Mindestgeschwindigkeit) erreicht. Es läßt sich also zusammenfassen :
Auftriebserhöhung bedeutet auch immer Widerstandserhöhung
Die Erhöhung des AW  hat jedoch auch seine Grenzen. Ab dem sogenannten "kritischen Anstellwinkel"  ist ein Anliegen der selbst turbulenten Luftströmung an der Profiloberseite nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall wird nur mehr sehr wenig Auftrieb bis kein Auftrieb mehr erzeugt. Man nennt dies den "überzogenen Flugzustand" oder "Sackflug". Behält man diesen Flugzustand bei, kippt das Flugzeug dabei meist nach vorne oder seitlich ab und holt dabei wieder Fahrt auf. Im ungünstigsten Fall gerät das Flugzeug ins gefürchtete Trudeln.
Auftrieb & Widerstand
 
 Auftrieb und Widerstand werden durch folgende Faktoren bestimmt : 
  • Fluggeschwindigkeit      
Auftrieb und Widerstand ändern sich mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Erhöht sich z.B. die Fluggeschwindigkeit um das Doppelte, so erhöht sich Auftrieb und Widerstand um das Vierfache. 
  • Luftdichte 
Auftrieb und Widerstand ändern sich linear mit der Luftdichte. Nimmt die Luftdichte z.B. um 1/3 ab so verringert sich auch Auftrieb und Widerstand um 1/3.
  • Flügelfläche
Auftrieb und Widerstand ändern sich linear mit der Flügelfläche. Doppelte Flügelfläche ergibt doppelten Auftrieb und Widerstand.
  • Flügelprofil 
Durch div. Profilformen od. Profileigenschaften werden verschiedene Auftriebs- und Widerstandwerte erreicht. Z.B. wird durch ein dickes,stark gewölbtes Profile hoher Auftrieb mit hohem Profilwiderstand erzeugt. Im Gegensatz wird mit dünnen Profilen weniger Widerstand  aber auch weniger Auftrieb erreicht.
 Der Auftrieb läßt sich mit der einfachen Formel berechnen.:Die Auftriebsformel
Und der Widerstand entsprechend der Formel :
Die Widerstandsformel
 
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